Der Morgen beginnt mit einer Schlacht gegen die Elemente – oder besser gesagt, gegen die Feuchtigkeit, die uns nachts ganz schön hat schwitzen lassen. Die Notwendigkeit, die Schlafsachen daher im Mini-Waschbecken unseres Badezimmers zu waschen, wird zum ersten Abenteuer des Tages. Die „Sauberkeit“ unserer Unterkunft verdient einen eigenen Roman, doch wir entscheiden uns für den hohen Weg und beschweren uns nicht – vorerst. Stattdessen rüsten wir uns mit Putzmittel, Sagrotan und einem Hauch von Optimismus aus und machen uns an die Arbeit, die Wohnhöhle etwas bewohnbarer zu machen.

Doch genug der häuslichen Freuden. Unser nächstes Ziel ist der Yellow Green Farmers Market, ein Bauernmarkt mit einer Vielfalt an Kulturen, wo man Spezialitäten aus aller Welt unter einem Dach findet. Dieser Markt ist nicht nur ein Paradies für Feinschmecker, sondern auch ein Treffpunkt für Hunde aller Art – einschließlich Lani, die sich prompt mit einem Chihuahua anlegt, der den Größenunterschied zu ihr offenbar nicht verstanden hat.

Der Farmers Market ist ein einmaliger Ort, wo Kolumbien auf Ghana, Thailand auf Peru trifft und bietet einen einzigartigen Einblick in die kulinarische und kulturelle Vielfalt, die Miami so besonders macht. Mit über 300 Ständen, die von Vertretern dutzender Nationalitäten betrieben werden, ist der Markt ein wahres Fest für die Sinne. Von handgemachter Seife bis zu exotischen Speisen, von Mode bis zu kunstvollen Handwerksartikeln – hier findet man fast alles. Und nein, das Brot, das zu Hause auf uns wartet, hält uns nicht davon ab, ein kolumbianisches Bier zu genießen und Lani mit einem Leckerli zu verwöhnen.

Nach unserem Ausflug in die Welt der Düfte, Farben und Geschmäcker kehren wir, dem wachsamen Auge des Park Rangers entkommend, zurück zu unserer Basis. Lani wird mit einer Dose Thunfisch  gefüttert – ein Experiment mit ungewissem Ausgang, wenn man unsere vergangene Erfahrung mit ölgetränktem Fisch in Betracht zieht. Im Zweifel haben wir ja jetzt Erfahrung mit den Putzutensilien.

Der Nachmittag führt uns zur Aventura Mall, einem Tempel des Konsums, der Schutz vor dem regnerischen Wetter bietet. Hier, wo Luxusmarken neben H&M und unbekannten Labels residieren, entdecken wir sogar eine Boutique für Hunde, die den Glamour von Miami bis in die Tierwelt trägt. Hundebetten im Leopardenlook und Strass-Halsbänder? Nur in Miami.

Zurück in unserer Unterkunft endet der Tag mit Nudeln, Bolognese, einem Glas Wein und dem festen Vorsatz, die kulinarischen und kulturellen Abenteuer Miamis weiter zu erkunden – auch wenn das bedeutet, sich durch die Tücken unserer temporären Wohnhöhle zu kämpfen. Miami, du bist eine Herausforderung und ein Traum zugleich.